Asthma

Asthma – Behandlungsmethoden im Überblick

Asthma ist eine chronische Erkrankung, die nicht geheilt, heutzutage aber in der Regel sehr gut und wirkungsvoll behandelt werden kann.

Formen der Therapie

Asthma ist eine chronische Erkrankung, die nicht geheilt, heutzutage aber in der Regel sehr gut und wirkungsvoll behandelt werden kann. Mit einer entsprechenden Therapie können die meisten Asthmapatient:innen ohne größere Probleme sehr gut und weitestgehend beschwerdefrei leben. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die Patientin/der Patient an die Therapiepläne und die Anweisungen der behandelnden Ärztin/des behandelnden Arztes hält. Häufig muss die medikamentöse Therapie zeitlebens beibehalten werden.

Asthma ist kein Handicap

Für die Behandlung stehen in erster Linie als vorbeugende Medikamente die inhalativen Kortikosteroide zur Verfügung. Des Weiteren benötigt die:der Betroffene für akute Asthmaanfälle oder Schweratmigkeit bronchienerweiternde Medikamente wie Beta-2-Mimetika. Schleimlöser können begleitend zu dieser Therapie gegeben werden. Durch geeignete Maßnahmen kann man auch selbst dazu beitragen, dass es weniger häufig zu Atemnotattacken kommt.

Was Sie selbst tun können

Bei schwerem Asthma kann es nötig werden, zusätzliche Therapien einzuleiten.

Eosinophiles Asthma

Beim allergischen Asthma geht es vor allem darum, allergieauslösende Substanzen und Stoffe zu vermeiden.


Controller und Reliever – Erhaltungs- und Bedarfstherapie

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Gruppen von Asthmamedikamenten:

Controller, auch Erhaltungstherapie genannt: Sie wirken antientzündlich und müssen über einen längeren Zeitraum hin eingenommen werden, um einen Effekt zu erzielen (dazu zählen Kortikosteroide).

Reliever, auch Bedarfstherapie genannt: Sie wirken bronchienerweiternd und werden bei akuten Beschwerden zur schnellen Linderung von Symptomen eingesetzt (dazu zählen Beta-2-Sympathomimetika).


Medikamentöse Therapie

Kortikosteroide

Um die Entzündung auf der Bronchialschleimhaut wirksam zu bekämpfen, wird beim Asthma Kortison, zumeist per Inhalation, als stärkster Entzündungshemmer eingesetzt.

Kortison ist ein körpereigenes natürliches Hormon (ein Glukokortikoid, das zu den Kortikosteroiden gehört), ohne das wir nicht leben können. Kortison bzw. Kortisol wird ständig in der Nebennierenrinde in geringen Mengen gebildet und ins Blut ausgeschüttet. Es reguliert die Konzentration von Zucker, dem wichtigsten Energielieferanten im Körper. Kortisol kann auch Überempfindlichkeitsreaktionen wie Allergien unterdrücken und ist daher ein wirksames Mittel gegen Entzündungen. Auf lange Sicht eingesetzt soll erreicht werden, dass Beschwerden insgesamt langsamer und weniger heftig auftreten.


Begleitende Maßnahmen

Leidet ein:e Patient:in an allergischem Asthma, und kennt die Stoffe, auf die sie/er mit Atemnot reagiert, so kann sie/er natürlich versuchen, diesen Auslösern aus dem Weg zu gehen. Dies ist in einigen Fällen möglich, wie z. B. bei einer Tierhaarallergie oder einer Lebensmittelallergie, aber nicht in jedem Fall.

Mit atemgymnastischen Übungen, die zur Physiotherapie gehören, kann man den Körper zudem noch kräftigen. Physiotherapeutische Maßnahmen stärken die Atemmuskulatur und somit die Atemfunktion. Um die Übungen zu erlernen, benötigt man anfangs einen Atemtherapeuten, später können diese Übungen täglich allein zu Hause durchgeführt werden.


Hyposensibilisierung bei allergischem Asthma

Als Hyposensibilisierung bezeichnet man eine Therapiemethode, die gegen Allergien, vor allem bei Allergien gegen Insektengift, Pollen oder Hausstaubmilben angewendet wird. Der Ansatz der Hyposensibilisierung (auch Desensibilisierung oder spezifische Immuntherapie, SIT genannt) lässt sich am besten als eine Art „Konfrontationstherapie“ mit dem Allergen beschreiben. Hierbei wird das jeweilige Allergen, z. B. ein Blütenpollenextrakt, in langsam aufsteigender Dosierung über einen längeren Zeitraum unter die Haut injiziert (subkutane spezifische Immuntherapie – SCIT). Auf diese Weise gewöhnt sich das Immunsystem langsam an das Allergen und die Beschwerden bessern sich. Der gleiche Effekt lässt sich für bestimmte Allergene auch mittels einer sublingualen Immuntherapie (SLIT) erreichen, bei der das Allergen als Tablette oder in Tropfenform über die Mundschleimhaut aufgenommen wird.

Allergisches Asthma


Biologika

Biologika heißen deshalb so, weil sie aus oder mithilfe von biologischen Organismen gewonnen werden.

Mittels Kortison und Bronchodilatatoren lassen sich Asthmaanfälle bei den meisten Patient:innen gut in den Griff bekommen. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Menschen mit schwerem Asthma, bei denen die Symptome trotz dieser Behandlung nicht verschwinden.

Für diese Patient:innen gibt es seit nicht allzu langer Zeit neue Therapieoptionen mit speziellen Antikörpern (Biologika), die ebenfalls in die Entzündungsreaktion bei chronischem Asthma eingreifen.

Anti-IgE-Antikörper

Diese Antikörper richten sich gegen das menschliche Immunglobulin E (IgE). Dieses ist an der Entstehung von allergischen Reaktionen beteiligt und wird bei Allergien vermehrt ausgeschüttet. Diese Hemmung der IgEs verhindert, dass die allergischen Reaktionen ablaufen können.

Anti-IL-5-Antikörper

Diese Antikörper richten sich gegen den Immunbotenstoff Interleukin-5, der im entzündlichen Geschehen eine entscheidende Rolle spielt. Das Biologikum beeinflusst das Wachstum, das Überleben und die Aktivierung der eosinophilen Granulozyten.

Anti-IL-4-Rezeptor-Antikörper

Die Proteine, die als Interleukin 4 und Interleukin 13 bezeichnet werden, steuern die Aktivität bestimmter Immunzellen, die an der Entwicklung des allergischen Asthmas beteiligt sind. Werden diese – beziehungsweise deren Andockstellen (Rezeptoren) im Körper – gezielt blockiert, kommt es zu einer Hemmung der Entzündungsreaktion.

Anti-TSLP Antikörper

Dieser Antikörper blockiert den Botenstoffs TSLP (thymisches stromales Lymphopoietin). Dieser Stoff spielt an der Eintrittspforte von Allergenen und anderen Reizstoffe eine wichtige Rolle. Der Anti-TSLP Antikörper verhindert, dass TSLP an seinen Rezeptor bindet, und kann dadurch Entzündungen der Atemwege und Asthmasymptome verringern.

Da nicht jede:r Patient:in von einer Therapie mit Biologika profitiert, sollte die Wirksamkeit der Behandlung, vor allem zu Beginn der Therapie regelmäßig überprüft werden.

Für weitere Informationen über die geeignete Therapie wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Diese können Sie umfassend beraten und entsprechend Ihrer individuellen Bedürfnisse behandeln.

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AT-11063, 05/2025

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