Copd

COPD einfach erklärt

Zigarette wird angezündet

COPD ist eine schwerwiegende chronische Erkrankung, die durch eine langjährige Schädigung der Lunge durch äußere Einflüsse – vorrangig durch Rauchen – entsteht. In seltenen Fällen kann die Krankheit auch genetisch bedingte Ursachen haben. Die Krankheit schreitet langsam voran und führt zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion und in weiterer Folge zu einer enormen Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Aber was genau verbirgt sich hinter dem Begriff COPD?

Was versteht man unter COPD?

Der internationale Fachausdruck COPD stammt von der englischen Abkürzung für „chronic obstructive pulmonary disease“ – wörtlich übersetzt bedeutet dies „chronisch verengende Lungenerkrankung“.

Häufig wird die Erkrankung umgangssprachlich auch als „Raucherhusten“ bezeichnet. COPD ist allerdings wesentlich mehr als das: eine heimtückische Atemwegserkrankung, die zunächst schleichend beginnt, langsam und zum Teil unbemerkt voranschreitet und schließlich zu einer dauerhaften (chronischen) Verengung (Obstruktion) und Entzündung der Atemwege führt.

Die Krankheit äußerst sich in Symptomen wie Husten, Atemnot und Auswurf. Ein chronischer Husten ist oftmals das erste Anzeichen einer COPD, der allerdings von den Betroffenen häufig verharmlost wird. Aufgrund dessen erfolgt die Diagnose der Krankheit erst in einem fortgeschrittenem Stadium. Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn kann den Verlauf jedoch deutlich mildern. Hauptursache für die Entwicklung dieser Lungenerkrankung ist jahrzehntelanges Rauchen – sowohl in aktiver als auch in passiver Form.

COPD entwickelt sich über viele Jahre hinweg und kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Die chronische Lungenkrankheit ist zwar gut behandelbar, allerdings können nicht alle Schädigungen der Atemwege wieder vollständig rückgängig gemacht werden. Ohne Behandlung führt die Erkrankung durch die zunehmende Atemnot zu einer schweren Beeinträchtigung der Lebensqualität der Betroffenen und schlimmstenfalls zum Tod.

COPD ist kein Einzelschicksal

Weltweit leiden mehrere Millionen Menschen an der Erkrankung, die auch zu den häufigsten Todesursachen zählt. Allein in Österreich ist mehr als ein Viertel der über 40-Jährigen von chronischer Lungenkrankheit betroffen; etwa zwei Drittel der Betroffenen leiden an einer milden Form der COPD, ohne zu wissen, dass ihre Gesundheit ernsthaft gefährdet ist! Generell trifft es Männer etwas häufiger als Frauen – in Österreich ist dies allerdings umgekehrt. Hierzulande leiden mehr Frauen im Alter von über 40 Jahren an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, da immer mehr Frauen bereits in Ihrer Jugend mit dem Rauchen beginnen.

Chronische Bronchitis und Lungenemphysem

Die Lungenkrankheit COPD wird von einer chronischen Bronchitis und/oder von einem Lungenemphysem (Lungenüberblähung) begleitet. In den meisten Fällen treten bei COPD-Patienten aber beide Krankheitsbilder in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Die beiden Krankheitsbilder sind dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom vor allem beim Ausatmen eingeschränkt ist.

Chronische Bronchitis: Bei einer chronischen Bronchitis sind die Bronchien dauerhaft entzündet. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt eine Bronchitis als chronisch, wenn die Symptome Husten und Auswurf in zwei aufeinander folgenden Jahren während mindestens drei Monaten pro Jahr durchgehend bestehen.

Lungenemphysem: Bei einem Lungenemphysem kommt es zur Überblähung bzw. zu einer dauerhaften Schädigung von Lungenbläschen (Alveolen). Die Luft kann nicht mehr richtig ausgeatmet werden und sammelt sich in den geschädigten Lungenbläschen. Eine Lungenüberblähung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Wie entsteht COPD?

Die Verengung der Luftwege entsteht durch eine chronische Entzündung der Atemwege, wodurch der normale Abwehr- und Reparaturmechanismus der Lunge gestört wird. Bei der COPD kommt es zu einer krankhaften Veränderung der Bronchien und des Lungengewebes. Die unterschwellig entzündete Bronchialschleimhaut schwillt stark an, und es kommt zu einer vermehrten Schleimbildung.

Abbildung gesunder und entzündeter Bronchus

Abbildung gesunder und entzündeter Bronchus

Durch die Entzündung kommt es zu einer Freisetzung von Stoffen, die zu einer Zerstörung der Schleimhaut führen. Anders als beim Asthma besteht die Verengung der Bronchien immer und nicht nur anfallsweise. Durch die dauerhafte Verengung staut sich auch nach dem vollständigen Ausatmen Luft in der Lunge, wodurch das Atmen schwerfällt und es bei den Betroffenen zu Atemnot kommt. Anfangs treten die Atembeschwerden bei Belastung (z. B. Treppensteigen) auf, später machen sich diese aber auch in Ruhephasen bemerkbar.

Verlauf der COPD

Je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto weniger Lungengewebe steht für die Aufnahme von Sauerstoff zur Verfügung. Dies kann zu einem chro­nischen Sauerstoffmangel führen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass auch das Herz und andere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Schädigung der Lunge kann des Weiteren auch zu einem Druckanstieg im Lungenkreislauf führen, wodurch die rechte Herzkammer übermäßig belastet wird, weil sie ständig gegen den erhöhten Widerstand arbeiten muss. Die resultierenden Schäden am Herzen können weitreichend sein und zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen. Dies wird als Cor pulmonale bezeichnet.

Kommt es im Verlauf der Erkrankung zu einer schlagartigen Verschlimmerung von Husten, Auswurf und Atemnot, spricht man von einer Exazerbation. Die Lungenfunktion verschlechtert sich dabei so rasch, dass eine intensivmedizinische Behandlung der PatientInnen erforderlich sein kann.

Auslöser einer akuten Exazerbation sind neben dem Rauchen oft Infektionen aufgrund von Viren und Bakterien, aber auch Umweltverschmutzungen wie Smog können zu einer akuten Verschlechterung der Symptome beitragen. Durch die gewissenhafte Anwendung der verordneten Medika­mente kann eine Exazerbation in vielen Fällen verhindert werden. Eine akute Verschlechterung kann in den meisten Fällen wieder rückgängig gemacht werden, allerdings können sich häufig wiederholende Exazerbationen zu einer nicht umkehrbaren (irreversiblen) Verschlechterung der Erkrankung führen.

Mehr zu Verlauf & management von COPD

Bei Beschwerden zum Arzt!

Die Symptome einer COPD werden von den Betroffenen meist lange nicht ernst genommen oder sie werden gar verharmlost. Doch genau das macht die Lungenkrankheit so heimtückisch: Während viele COPD-Patienten die Beschwerden einfach zu ignorieren versuchen, schreitet die Entzündung der Atemwege weiter fort. Doch je früher ein Arzt aufgesucht wird und mit der passenden Therapie begonnen wird, desto höher stehen die Chancen für die Erhaltung einer guten Lebensqualität.

Leiden Sie unter Atemnot oder Kurzatmigkeit, haben Sie andauernden Husten (insbesondere am Morgen nach dem Aufstehen), bemerken Sie hartnäckigen Auswurf, oder plagen Sie andere Beschwerden wie Müdigkeit, Fieber oder Abgeschlagenheit, sollten Sie dringend das Gespräch mit Ihrem Hausarzt suchen!

Sie haben Beschwerden oder fühlen sich unsicher?

Zögern Sie nicht lange und kontaktieren Sie eine:n Arzt:Ärztin in Ihrer Nähe über:

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Für die COPD-Diagnose kommen vielfältige Untersuchungsmethoden zum Einsatz, um eine möglichst genaue Einschätzung des Ausmaßes der Erkrankung zu erhalten. Zunächst erhebt der Hausarzt in einem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten (Anamnese) die Krankengeschichte und stellt so erste Anzeichen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung fest. Zudem werden in diesem Gespräch auch die Risikofaktoren des Betroffenen sowie die Häufigkeit und Intensität der auftretenden Symptome geklärt.

Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung zur Feststellung der für die Krankheit charakteristischen Atemgeräuschen wie Brummen oder Pfeifen – bei einigen Patienten können diese aufgrund einer leichtgradigen Ausprägung der Erkrankung aber noch unauffällig sein. Für weiterführende Untersuchungen zur endgültigen Diagnose nimmt der Hausarzt eine Überweisung an den Lungenfacharzt vor.

Eine der wichtigsten Untersuchungen im Zuge der COPD-Diagnose ist die Überprüfung der Lungenfunktion mittels Spirometrie. Mithilfe der Messung der Lungenfunktion kann der Lungenfacharzt den Erkrankungsgrad feststellen.

Um ein Asthma bronchiale oder andere Lungenerkrankungen auszuschließen, wird vom Arzt ein bronchienerweiterndes Medikament verabreicht (Bronchospasmolysetest) und eine weitere Lungenfunktionsmessung vorgenommen.

Bei der Blutgasanalyse erfolgt die Bestimmung des Sauerstoff-, Kohlendioxid- und pH-Werts des Blutes. Diese Untersuchungsmethode dient zur Feststellung einer möglichen Unterversorgung mit Sauerstoff.

Weitere diagnostische Untersuchungsmöglichkeiten wie bildgebende Verfahren (Röntgen und Computertomografie) kommen dann zum Einsatz, um andere Lungenerkrankungen ausschließen bzw. Begleiterkrankungen erkennen zu können sowie um das Ausmaß der Lungenerkrankung noch besser einschätzen zu können.

Nach Abschluss der Untersuchungen erstellt der Lungenfacharzt einen geeigneten Therapieplan. Für weiterführende Kontrollen steht dem Patienten während der Therapie sowohl der Lungenfacharzt als auch der Hausarzt zur Verfügung.

Ist COPD heilbar?

Sind Veränderungen in der Lunge bereits entstanden, bleiben diese bei einer COPD-Erkrankung ein Leben lang bestehen und schreiten üblicherweise weiter fort. Obwohl es zahlreiche Möglichkeiten der Behandlung gibt, kann eine COPD nicht geheilt werden.

Überblick der COPD-Behandlung

Mithilfe unterschiedlicher therapeutischer Ansätze, die eine aktive Mitarbeit des Patienten erfordern, kann die Lebensqualität entscheidend beeinflusst werden. Gemäß den aktuellen Leitlinien zur Behandlung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung setzt sich eine erfolgreiche Therapie aus mehreren Bausteinen zusammen:

Nichtmedikamentöse Therapie

  • Rauchstopp

  • körperliche Aktivität

  • physiotherapeutische Maßnahmen wie das Erlernen von bestimmten Atemtechniken

  • gesunde Ernährung

  • vermeiden von Schadstoffen

  • Sauerstofftherapie

Medikamentöse Therapie

  • bronchienerweiternde Medikamente

  • antientzündliche Medikamente

  • schleimlösende Präparate

  • Notfallmedikation

Für jeden COPD-Patienten wird vom Arzt je nach Schweregrad der Erkrankung ein individueller Behandlungsplan erstellt.

Sie haben Beschwerden oder fühlen sich unsicher?

Zögern Sie nicht lange und kontaktieren Sie eine:n Arzt:Ärztin in Ihrer Nähe über:

War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Danke für Ihr Feedback!

Sie haben Beschwerden oder fühlen sich unsicher?

Zögern Sie nicht lange und kontaktieren Sie eine:n Arzt:Ärztin in Ihrer Nähe über:


Mehr Beiträge über Asthma