Asthma

Kann mein Asthma eosinophil sein?

Mit sogenannten Controllern und einer entsprechenden Bedarfsmedikation lassen sich Asthma und Asthmaanfälle bei den meisten Patienten gut in den Griff bekommen. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Menschen mit schwerem Asthma, bei denen die Symptome trotz optimaler Behandlung nicht vollständig verschwinden. In diesen Fällen geht es darum, die Gründe für die Diagnose „schweres unkontrolliertes Asthma“ herauszufinden.

Eine mögliche Ursache könnte darin bestehen, dass eine falsche Inhalationstechnik verwendet wurde, die Medikamente nur unzureichend eingesetzt oder mögliche bekannte Auslöser im Umfeld eines Patienten nicht vermieden wurden. Nicht auszuschließen ist auch, dass es sich vielleicht gar nicht um ein Asthma bronchiale, sondern um Krankheiten, die Asthma imitieren, wie z.B. die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), handelt.

Bei schwerem Asthma können aber auch besondere Formen von Asthma vorliegen, z.B. eosinophiles Asthma, allergisches Asthma oder auch allergisches eosinophiles Asthma. Der Abgrenzung zu anderen Asthmaformen kommt hier besondere Bedeutung zu, weil es Auswirkungen auf die Therapie dieser Asthmaform hat.

Biologika-Therapie

Was kennzeichnet eosinophiles Asthma?

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In den letzten Jahren hat das Wissen über asthmatische Entzündungsreaktionen in den Atemwegen rasch zugenommen. Viele dieser Prozesse werden über bestimmte Immunzellen, die sogenannten TH2-Lymphozyten und deren Botenstoffe losgetreten. Allergene oder Umweltschadstoffe tragen ebenfalls dazu bei, indem sie das unspezifische Immunsystem aktivieren und weitere Entzündungsförderer ins Spiel bringen. Typische Vertreter dafür sind die Botenstoffe Interleukin-5 (IL-5) oder Interleukin-4 und -13 (IL-4, IL-13), die maßgeblich als Auslöser für die entzündlichen Prozesse in der Lunge gelten.

Auswirkungen dieser Entzündungsreaktionen finden sich sowohl in der Lunge als auch im Blut: Es kommt zu einer erhöhten Anzahl einer bestimmten Art von weißen Blutkörperchen, den sogenannten eosinophilen Granulozyten (kurz auch als Eosinophile bezeichnet).

Eosinophilenzahlen bis 500/Mikroliter werden als normal hoch definiert, bereits ab EOS-Zahlen >300 ist die Symptomatik deutlich schlechter. Ab diesem Spiegel sollte auch an ein eosinophiles Asthma gedacht werden.

Bis zu 50 % der Patienten mit schwerem Asthma haben eine hohe Anzahl an eosinophilen Granulozyten in ihren Lungen!

Das eosinophile Asthma ist eine schwere Verlaufsform, die erst im Erwachsenenalter ab circa 35 Jahren auftritt. Sie ist gekennzeichnet durch eine besonders häufige Exazerbationsrate, einer stark eingeschränkten Lungenfunktion und chronischen Entzündungen der Nasen- und Nebenhöhlenschleimhaut.

Diagnose

Da eosinophile Granulozyten ein natürlicher Bestandteil des Blutes sind, kann ihre Anzahl über ein Differenzialblutbild relativ einfach bestimmt werden. Dieser Test ist üblicherweise Bestandteil einer Routine-Blutuntersuchung. Da eosinophiles Asthma häufig als Mischform gemeinsam mit einem allergischen Asthma vorliegt, kann die Diagnose durch einen Allergietest (Hauttest und/oder durch die Bestimmung von spezifischen Antikörpern, IgE im Serum) und durch die Bestimmung des Gesamt-IgE im Blutserum ergänzt werden.

Asthma Symptome

Haben Sie das Gefühl Ihr Asthma nicht mehr kontrollieren zu können, weil Sie häufig einen Notfallspray einsetzen oder nachts aufgrund von Asthmasymptomen aufwachen, kann Ihnen der folgende Test einen Hinweis darauf geben, ob es sich um eine eosinophile Verlaufsform handelt.
Checken Sie hier Ihr individuelles Asthmaprofil mit dem Asthmatest.

Therapie

Die Basistherapie besteht auch beim eosinophilen Asthma aus inhalativen Medikamenten: aus Kortison zur Bekämpfung der Entzündung und aus einem langwirksamen Beta-2-Sympathomimetikum, einem Bedarfsmedikament, das erweiternd auf die Bronchien einwirkt. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, um die Erkrankung unter Kontrolle zu halten, kann eine zusätzliche Therapie mit Antikörpern (auch als Biologika bezeichnet) eingeleitet werden. Diese Substanzen, die erst seit wenigen Jahren am Markt sind, sind in der Lage entzündungsfördernde Botenstoffe wie Interleukin-5 gezielt zu blockieren. Dadurch verbessert sich die Lungenfunktion und die Lebensqualität der Patienten deutlich. Es kommt auch zu einer Abnahme der Anzahl eosinophiler Granulozyten im Blut. In vielen Fällen kann dadurch sogar die Behandlung mit Kortison reduziert oder gänzlich abgesetzt werden.

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14.03.2024