Studien zeigen, dass ein Großteil der Menschen mit Asthma ihre Medikamente falsch einsetzen und in der Folge an Anfällen leiden, die leicht verhinderbar wären. Denn bei einer falschen Inhalation wirken die eingesetzten Substanzen nur eingeschränkt oder gar nicht. Betroffene müssen trotz regelmäßiger Anwendung der an sich richtigen Medikamente, häufiger zum Arzt/zur Ärztin oder sogar in die Notfallaufnahme.
Bei korrekter Handhabung sollte der Inhalator richtig vorbereitet und richtig bedient werden. Das jeweilige Medikament muss tief in die Bronchien gelangen, und es darf auch nicht sofort wieder ausgeatmet werden.
Bei Tabletten ist die Einnahme von Wirkstoffen unproblematisch, aber bei der Inhalation kann es schon schwieriger sein. Die inhalative Anwendung der Arznei steht bei der Asthmatherapie jedoch im Vordergrund, da man so eine geringere Menge an Wirkstoffen benötigt und diese direkt an den Ort der Erkrankung heranbringt. Oft hilft eine einzige Inhalation, um die Atembeschwerden zu reduzieren. Es gibt viele verschiedene Inhalatoren, die sich in ihrer Handhabung voneinander unterscheiden. Die gängigsten Inhalationsmöglichkeiten sind die mit einem herkömmlichen Druckgas-Dosieraerosol oder mit dem Trockenpulver-Inhalationssystem.
Druckgas-Dosieraerosol
Bei einem Druckgas-Dosieraerosol wird der jeweilige Wirkstoff in Form feinster Tröpfchen versprüht. Die Einatmung muss auf den Sprühstoß abgestimmt sein. Mit der richtigen Technik und fachkundiger Anleitung kann das gleichzeitige Sprühen und Einatmen aber gelernt werden.
Die Inhalationstechnik mit einem Dosieraerosol kann einige Probleme mit sich bringen. Die Koordination zwischen Auslösung und Einatmung ist schwierig zu bewerkstelligen, und die Austrittsgeschwindigkeit vom Aerosol ist sehr schnell. Häufig wird auch vergessen, das Dosieraerosol vor Gebrauch zu schütteln. Koordinationsprobleme können unter Zuhilfenahme einer großvolumigen Inhalationshilfe – auch Vorschaltkammer oder Spacer genannt – bewältigt werden. Jeweils ein Hub wird in die Inhalationshilfe gesprüht und dann aktiv eingeatmet und je nach Dosierungsempfehlung wiederholt. Diese großen Inhalationshilfen können aber im täglichen Gebrauch relativ umständlich sein, vor allem wenn man unterwegs ist.
Trockenpulver-Inhalationssystem
Beim Trockenpulver-Inhalationssystem gelangt der Wirkstoff verteilt als winzige Pulverteilchen in die Atemwege. Hier wird der Wirkstoff durch die Einatmung „aufgesaugt“. Damit fällt die – teils komplizierte – Hand-Atmung-Koordination weg. Hier ist allerdings eine ausreichende Inhalationskraft der:des Anwendenden erforderlich, welche sich von Inhalator zu Inhalator unterscheiden kann.
Verneblersysteme
Eine weitere Möglichkeit, ein Medikament zu inhalieren, ist die Anwendung eines Verneblers. Die Wirksubstanz wird in Wasser gelöst und als Suspension in einen Behälter des Verneblers gegeben und über fünf bis zehn Minuten inhaliert. Die Verneblung kann mit Maske oder Mundstück erfolgen, wobei die Mundatmung vorzuziehen ist, da die Nase zu viel Wirksubstanz herausfiltern würde. Diese Anwendungsmöglichkeit ist besonders für Kinder und ältere Patient:innen geeignet.
Lassen Sie sich helfen!
Über den richtigen Umgang mit „ihrem“ System kann Sie Ihr Arzt/ihrerÄrztin beraten. Atemschulungen bieten diesen Service ebenfalls an. Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu Ihrem Gerät zu stellen.
Lassen Sie sich erklären, warum Ihr Inhalator der richtige für Sie ist. Ob Sie das Gerät vor dem Gebrauch schütteln müssen und welche Schutzkappen entfernt werden sollen. Ob das Gerät eine Reinigung verträgt oder nachgefüllt werden muss. Fragen Sie nach, woran man erkennt, ob das Inhalationssystem ersetzt werden muss. Erkundigen Sie sich, in welcher Haltung inhaliert werden soll und wie die Verabreichung genau funktioniert.
Um ganz sicherzugehen, führen Sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin vor, wie Sie ihr Inhalationssystem benutzen.
Auch in der Gebrauchsinformation wird genau beschrieben, wie Ihr Gerät zu verwenden ist. Lesen Sie diese sorgfältig, und beachten Sie auch die entsprechenden Erklärungen in den angefügten Zeichnungen. Viele Produkte sind zusätzlich mit einem QR-Code versehen, die mit Anwendungsvideos verknüpft sind. Nutzen Sie dieses Angebot, um das Risiko einer falschen Anwendung so gering wie möglich zu halten.
Über richtigen Umgang mit Inhalatoren informieren auch Patient:inneninformations-Seiten von Verbänden wie der Atemwegs- oder Lungenliga.