Asthma

Asthma therapieren mit Biologika

Asthma ist nicht gleich Asthma. Der Erkrankung liegen komplexe krankheitserzeugende Mechanismen zugrunde. Grundsätzlich basiert Asthma auf Entzündungsreaktionen, die auf verschiedenen Ursachen beruhen und sich gegenseitig verstärken. Und obwohl die typischen Symptome nicht immer vorhanden sind, klingen die entzündlichen Aktivitäten in den Bronchien auch in den beschwerdefreien Intervallen nicht gänzlich ab. Dies führt langfristig zum Umbau (Remodeling) des Lungengewebes und resultiert in einer dauerhaft beeinträchtigten Lungenfunktion.

Das Ziel jeder Asthmabehandlung besteht deshalb darin, diese Entzündungsaktivitäten zu mildern. Dazu empfehlen Experten eine Dauer- und eine Bedarfsmedikation.

Behandlung von Asthma

Leider sind damit nicht alle Patienten ausreichend therapiert. Ist das Asthma schwer und unkontrolliert, also trotz Einsatz der herkömmlichen Therapie mit Symptomen verbunden, werden zusätzliche Medikamente notwendig. Diese greifen an ganz spezifischen Stellen des Immunsystems ein und können auch dann für eine Symptomerleichterung sorgen, wenn alle anderen Medikamente keine Verbesserung mehr bringen oder das Asthma nur unzureichend kontrollieren.

Die Einführung von Biologika hat die Behandlung des schweren Asthmas verändert!

Im letzten Jahrzehnt wurden zunehmend Einblicke in die pathologischen Entzündungsprozesse gewonnen. Und es wurden Behandlungen entwickelt, um spezielle überschießende Entzündungsreaktionen einzudämmen. Diese neuen Wirkstoffe verwendet unser Körper selbst gerne: Antikörper. Dabei handelt es sich um große Proteine, die sich an bestimmte Strukturen anheften und diese dadurch blockieren. Unser Körper nutzt Antikörper beispielsweise, um bestimmte Erreger abzuwehren.

Antikörper gehören zur Gruppe der Arzneimittel, die Biologika genannt und aus Zellkulturen gewonnen werden. In der Fachsprache werden sie monoklonale Antikörper genannt. Ab der schwersten Erkrankungsstufe (GINA-Stufe 5) dürfen therapeutische Antikörper als Zusatztherapie eingesetzt werden. Sie können auch helfen, eine hochdosierte Anwendung von oralem Kortison zu vermeiden.

Wo greifen monoklonale Antikörper an?

Antikörper wirken, indem sie die Kommunikation zwischen Körperzellen blockieren. So bremsen Sie etwa bestimmte Botenstoffe ab oder blockieren die Empfangsstationen (Rezeptoren) dieser Botenstoffe. Bei der Behandlung allergischer Asthmaformen lassen sich gezielt Botenstoffe wie bestimmte Interleukine (IL-4, IL-13) bzw. deren Rezeptoren maßgeschneidert blockieren. Dies hindert die Überaktivität bestimmter Blutzellen, die bei allergischen Reaktionen in Aktion treten.

Durch die Blockade von IL-4 und IL-13 kann die Asthmakaskade bereits in einer frühen Stufe einsetzen.

Eine weitere Möglichkeit zielgerichtet bei einem allergisch dominierten Asthma einzugreifen, besteht darin, Antikörper, die vom Körper selbst produziert werden, zu blockieren. Dazu werden Antikörper verwendet, die sich direkt gegen Immunglobuline vom Typ E (IgE) richten.

Andere Antikörper binden an das sogenannte Thymus-Stroma-Lymphopoietin (TSLP) und blockieren dieses Molekül. TSLP kann auf unterschiedliche Weisen Entzündungen initiieren, wenn Patienten bestimmten Allergenen, Viren oder anderen über die Luft übertragenen Partikel ausgesetzt wird.

Angriffspunkt bei eosinophilem Asthma

Etwa die Hälfte der Asthmatiker weist eine deutlich erhöhte Zahl von Eosinophilen auf, die durch allergische oder nichtallergische Reize angetrieben werden. Eosinophile sind für den Entzündungsfortgang im Lungengewebe von entscheidender Bedeutung und werden durch IL-5 in ihrer Aktivität gesteuert, so dass IL-5 als hervorragendes Ziel zur Blockade eosinophiler Asthmaformen in Frage kommt.

IL-5 gilt als wichtiger Botenstoff für das Wachstum, das Überleben und die Aktivierung von eosinophilen Granulozyten. Diese Unterart der weißen Blutkörperchen spielt im Entzündungsprozess eine wichtige Rolle. Durch eine Behandlung mit IL-5-Hemmern werden die Aktivität und das Überleben der Eosinophilen auf direktem Weg reduziert.

Biologika werden zumeist als Spritze (Injektion) unter die Haut (subkutan) verabreicht, seltener auch in den Muskel (intramuskulär) oder als Infusion in die Vene (intravenös). Die Antikörper sind relativ langlebig und wirken im Körper mehrere Wochen lang. Danach richtet sich auch der Behandlungsplan.

AT-9972, 12/2023

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