COPD

Die COPD GOLD Stadien im Überblick

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung wird entsprechend der Klassifikation nach GOLD (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) in vier Krankheitsstadien mit unterschiedlichen Schweregraden unterteilt.

Weitere Kriterien für die Stadieneinteilung einer COPD sind die individuellen Symptome des Betroffenen sowie das Risiko, die Häufigkeit und der Schweregrad an akuten Exazerbationen, also Verschlechterungsschüben.

Die Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) ist eine von der WHO gegründete Expertenkommission, die standardisierte Richtlinien für die Klassifikation der Schweregrade einer COPD definiert hat. Die Expertenkommission veröffentlicht jährlich einen Report mit aktuellen Empfehlungen zu Prävention, Diagnose und Behandlung. Behandelnden Ärzt:innen wird durch die Empfehlungen des Reports eine gute Orientierung ermöglicht, um ihre Patient:innen bestmöglich therapeutisch versorgen zu können.


Bestimmung des GOLD-Stadiums

Für die Einteilung der GOLD-Stadien sind zwei Lungenfunktionswerte ausschlaggebend, die mithilfe einer Spirometrie (Lungenfunktionsmessung) im Rahmen der Diagnose durch der Lungenfachärztin/den Lungenfacharzt erhoben werden:

  • die Einsekundenkapazität FEV1 – dieser Wert bezeichnet die Menge an Luft, die man innerhalb einer Sekunde ausatmen kann.

  • die forcierte Vitalkapazität FVC – also jene Menge an Luft, die man nach einer maximalen Einatmung ausatmen kann

Von einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung spricht man dann, wenn die Einsekundenkapazität (FEV1) im Verhältnis zur forcierten Vitalkapazität (FVC) weniger als 70 % beträgt (FEV1/FVC < 70 %). Das Krankheitsstadium wird anschließend über das Verhältnis des gemessenen FEV1-Wertes zum Sollwert (abhängig von Alter, Geschlecht und Körpergröße) bestimmt:

GOLD Stadien



Verlauf der COPD in den GOLD-Stadien

GOLD I – milde COPD

Das Stadium GOLD 1 beschreibt das Anfangsstadium der COPD. Häufig wissen die Betroffenen noch gar nicht, dass sie an einer COPD erkrankt sind, da Atembeschwerden meistens noch schwach ausgeprägt sind und die Funktion der Lunge vom Sollwert nur max. 20 Prozent abweicht. Typische Symptome in diesem Stadium sind meist chronischer Husten mit vermehrter Schleimproduktion. Es kann aber auch sein, dass sich bei den COPD-Patient:innen noch gar keine Symptome bemerkbar machen.

GOLD II – mittelschwere COPD

Beim GOLD-II-Stadium handelt es sich um eine mittelschwere COPD. Die Beschwerden sind etwas stärker ausgeprägt als in Stadium I, können allerdings auch noch komplett fehlen. Die Einsekundenkapazität bzw. Lungenfunktion beträgt zwischen 50 und 79 Prozent des Sollwerts. Bei starker körperlicher Belastung kann bei den Betroffenen Atemnot auftreten. Körperlich inaktive Patient:innen bemerken zumeist noch keine Verschlechterung der Erkrankung in diesem Stadium.

GOLD III – schwere COPD

In diesem COPD-Stadium spricht man von einer schweren COPD, da die Funktion der Lunge bereits stark eingeschränkt ist und die Einsekundenkapazität unter 50 Prozent des Sollwertes liegt. Die Symptome Husten und Auswurf sind verstärkt spürbar und die COPD-Patient:innen kommen schon bei geringer Anstrengung in Atemnot. Es gibt aber auch Patient:innen, die in diesem Krankheitsstadium noch keinen Husten oder Auswurf haben.

GOLD IV – sehr schwere COPD

Im Endstadium GOLD IV – der sehr schweren COPD – weicht die Lungenfunktion um mehr als 70 Prozent vom Sollwert ab. In diesem Stadium kommt es zu einer chronischen Unterversorgung mit Sauerstoff. Patient:innen leiden bereits bei Alltagstätigkeiten und teilweise auch im Ruhezustand unter schwerer Atemnot. Ihre körperliche Belastbarkeit ist in diesem Stadium stark eingeschränkt. Für manche Betroffene sind eine Versorgung mit Sauerstoff oder Beatmungsgeräten erforderlich, und bei besonders schwierigen Fällen kann ein lebensbedrohlicher Zustand vorliegen.


Einteilung der Patient:innengruppe

Unabhängig von der Klassifikation der GOLD-Stadien – und für die Therapie von größerer Bedeutung – werden die Patient:innen entweder in eine A-, B- oder E-Gruppe eingeteilt. Diese Einteilung orientiert sich an dem Ausmaß der auftretenden Beschwerden sowie am Risiko, an der Häufigkeit und dem Schweregrad der akuten Verschlechterungen (Exazerbation) in den letzten zwölf Monaten.

  • Wie oft husten Sie?

  • Wie verschleimt sind Sie?

  • Inwiefern spüren Sie ein Engegefühl in der Brust?

  • Kommen Sie beim Treppensteigen außer Atem?

  • Inwiefern sind Sie bei häuslichen Aktivitäten eingeschränkt?

  • Inwiefern haben Sie bedenken, trotz Lungenkrankheit das Haus zu verlassen?

  • Wie gut schlafen Sie?

  • Wie viel Energie haben Sie?

Ergänzend zum COPD Assessment Test wird eine Beurteilung nach der Skala des Modified Medical Research Council, kurz mMRC, durchgeführt. Damit erfolgt eine Bewertung der Atemnot der Patientin/des Patienten.



Nach der Diagnose der Schweregrade der Symptome erfolgt dann die Einteilung der Patient:innen in folgende Gruppen:

Individuelle Therapie bei COPD

Erst durch Erhebung der akuten Krankheitsschübe (Exazerbationen) und der damit verbundenen Symptome wird eine individuell angepasste Therapie für den Patienten ermöglicht.

Je nach Krankheitsstadium stehen für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung unterschiedliche Behandlungsoptionen und Therapien ohne und mit modernen Medikamenten zur Verfügung. Bei fortgeschrittener Erkrankung muss die Therapie in aller Regel lebens­lang erfolgen, da häufig die bestehen­den Schäden an Bronchien und Lunge nicht mehr vollständig reversibel sind.

Hauptziel der COPD-Therapie ist es, die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu brem­sen. Speziell gilt es, akute Verschlechterungsschübe (Exazerbationen) zu verhindern, da jeder Schub weitere Teile der Lunge endgültig zerstören kann. Auch der Eosinophilenzahl (bestimmte Art der weißen Blutkörperchen) im Blut wird immer mehr Aufmerksamkeit in der COPD geschenkt, wobei hier eine Subgruppe der COPD-Patient:innen mit erhöhten Entzündungszellen ganz klar von einer inhalativen kortisonhaltigen Therapie (ICS) in Kombination mit Bronchodilatation profitiert.

Jetzt Artikel teilen:

AT-10975, 05/2025

Sie haben Beschwerden oder fühlen sich unsicher?

Zögern Sie nicht lange und kontaktieren Sie eine Ärztin/einen Arzt in Ihrer Nähe über:

arztsuche24.at Logo

Sie suchen eine Ärztin/einen Arzt, der sich auf Themen wie Asthma und COPD spezialisiert hat?

Zögern Sie nicht lange und kontaktieren Sie eine Ärztin/einen Arzt in Ihrer Nähe über:

War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Danke für Ihr Feedback!