Asthma

Flugreisen und Asthma

Freiheit, Sonne, Strand, Berge, Meer: Ist es das, wonach Sie jetzt sich sehnen? Und wollen Sie auch so rasch wie möglich an den Urlaubsort Ihrer Träume kommen? 

Ein Reiseziel schwebt Ihnen vielleicht schon länger vor, der Flug dahin ist schnell gebucht, und schon kann es losgehen mit Urlaub und Seele baumeln lassen… Eines sollten Sie aber bedenken: Vor allem für Asthmatiker ist eine Reise nur so gut wie ihre Vorbereitung, besonders dann, wenn es mit dem Flugzeug ans Ziel aller Wünsche geht. 

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Reise 

Wer unter Asthma bronchiale leidet, sollte sich vor einer Flugreise jedenfalls mit dem Arzt seines Vertrauens absprechen. Denn Fliegen ist zwar schön, aber es kann für Patienten mit einer Asthma-Erkrankung auch belastend sein. „Was zum Beispiel bei Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen im Alltagsleben kaum spürbar ist, kann während einer Flugreise leicht problematisch werden“, warnte der Internist und Flugmediziner Dr. Joachim Huber auf einer Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP). „Der Kabinendruck während eines Fluges entspricht beispielsweise dem auf rund 2.500 Meter Seehöhe. Und oft sagen Patienten: ‚Nein, auf 2.500 Meter Seehöhe gehe ich nicht mehr hinauf. Während des Fluges kommen sie aber sogar über solche Höhen“, so der Experte weiter. Er rät chronisch kranken Asthma- und COPD-Patienten dazu, vor Flugreisen zumindest zu ihrem Hausarzt zu gehen, sich mit ihm zu beraten und sich gegebenenfalls zum Lungenfacharzt bzw. zum Internisten überweisen zu lassen. Dort können eine Peak-Flow-Messung und andere relevante Untersuchungen durchgeführt werden. Damit lässt sich die individuelle Situation des Betroffenen genau abklären, und in der Folge kann er oder sie dann ganz gezielt auf die Flugreise vorbereitet werden. Denn: Wussten Sie etwa, dass ein Atemvolumen von drei Litern pro maximalem Atemzug, ein FEV1-Wert von mehr als 70 Prozent des Sollwertes, einen arterielle Sauerstoffsättigung von mehr als 85 Prozent und ein arterieller Kohlendioxidpartialdruck von mehr als 70 mm HG die Mindestanforderungen für den Status von Flugreisenden darstellen?Und noch eines: Die meisten Fluglinien verlangen von Lungenpatienten eine Flugtauglichkeitsbescheinigung. 

Planen Sie genug Zeit ein! 

Das heißt leider auch, dass es für jene, die unter einer sehr weit fortgeschrittenen Lungenerkrankung leiden, besser ist, allzu lange Flugstrecken zu vermeiden. Denn die Lungenflügel können die Bedingungen im Flugzeug auf Dauer nur schwer bewältigen. Es kann zu Sauerstoffmangel und massiver Atemnot kommen. Patienten mit Atemwegserkrankungen können den verminderten Sauerstoffdruck unter Umständen nicht ausgleichen, sodass der Sauerstoffdruck im Blut und die Sauerstoffsättigung des Blutes deutlich absinken. Ob dann Beschwerden auftreten, hängt auch von der Dauer des Fluges ab, aber oft sind Betroffene auf eine zusätzliche Sauerstoffversorgung angewiesen. Hier ist eines wichtig zu wissen: Manche Fluggesellschaften untersagen die Mitnahme eines Sauerstoffvorrates an Bord, aber die Fluglinien selbst stellen Sauerstoff zur Verfügung. Das alles gilt es im Vorfeld einer Flugreise für Asthma-Patienten zu bedenken, aber wer genug Zeit einplant, ist auf der sicheren Seite. 

Seien Sie Ihr eigener Manager! 

Denken Sie auch daran: Es ist wichtig, dass Patienten mit Asthma medikamentös gut eingestellt und dazu in der Lage sind, ihre chronische Erkrankung zu managen. Dazu gehört auch – Sie wissen es selbst - , dass Sie Ihre eventuell benötigten (Notfalls)-Medikamente unbedingt für das Handgepäck vorsehen. Denn es gibt zwar Fluglinien, die solche Medikamente an Bord haben, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es Ihr gewohntes Präparat ist, liegt nicht sehr hoch. Was die Mitnahme von Inhalatoren und Sauerstoffgeräten an Bord betrifft, so sollten Sie sich erkundigen, welche Bestimmungen Ihre Fluglinie dafür hat. Führen Sie eine Bestätigung mit sich, die bescheinigt, dass es sich dabei um medizinischen Bedarf handelt, und wenn Sie für eine längere Reise mehrere Inhalatoren mitnehmen müssen, deponieren Sie sie gut verwahrt und vor Hitze geschützt in jenem Gepäck, das im Gepäckraum des Flugzeugs transportiert wird. Ratsam ist auch eine Dokumentation Ihrer Krankheit, möglichst in englischer Sprache. Am besten legt man sie dem Reisepass bei, damit im Fall eines Anfalls rasch erste Hilfe geleistet werden kann. 

Beim Flug selbst sollten Sie auch auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten. Die gefilterte Luft in der Flugzeugkabine ist sehr trocken, und das kann Atembeschwerden auslösen. Deshalb sollten Sie Ihre persönlichen Notfallsmedikamente unbedingt im Handgepäck mitführen.

Sollte es während des Fluges tatsächlich zu einem Asthmaanfall kommen und sollten Sie zusätzliche Sauerstoffversorgung brauchen, bewahren Sie Ruhe. Die Fluggesellschaften stellen Sauerstoff zur Verfügung, allerdings gibt es verschiedene Regelungen für die Bereitstellung. Erkundigen Sie sich vorab bei Ihrer Fluglinie! 

Fliegen Sie ab!

Eines noch zum Schluss: Reisen mit Asthma will ein bisschen gelernt sein. Wählen Sie deshalb schon einmal Ihr Reiseziel gut und bedacht aus, denn für Asthmatiker gibt es mehr oder weniger gut geeignete Reisedestinationen. Bedenken Sie Klima, Höhenlage und eine eventuelle Verschmutzung der Luft. Meiden Sie Metropolen, in denen eine hohe Luftverschmutzung herrscht, bevorzugen Sie Hochgebirge und Küstengebiete und seien Sie vorsichtig bei Reisen im Mittelgebirge, die wegen des Pollenflugs manchmal ungünstig bei allergischem Asthma sein können. Ansonsten steht Ihrer Urlaubsreise nichts mehr im Wege.... fliegen Sie ab und genießen Sie die Zeit in der Ferne! 

 

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